Weddeler Abendmusik in der Christuskirche
Sonntag, 26. Februar 2023, 18 Uhr
Cantamus – Gemischter Chor der Christuskirche Weddel unter der Leitung von Petra Diepenthal-Fuder
„Klage - Bitte - Lobgesang“ mit Missa Jubilate Deo von Josef Sulz
Zu hören sind die „Missa Jubilate Deo - Kleine Messe im Klassischen Stil“ von Josef Sulz sowie weitere liturgische Gesänge, u.a. aus Taizé. Renate Laurien, Braunschweig, bereichert das Konzert mit Werken an der Orgel. Der Eintritt ist frei.
Sonntag, 21. April 2023, 19 Uhr
Solomusik für kleine Bassinstrumente aus Renaissance und Barock,
Ludwig Frankmar, Barockcello von 1756.
Einen ganz speziellen und interessanten Konzertabend erlebten die Zuhörenden im gut gefüllten Mittelschiff der Christuskirche Weddel, als Ludwig Frankmar (Berlin) auf seinem Barockcello von 1756 Solomusik für kleine Bassinstrumente aus Renaissance und Barock vorführte. Die Fantasien und mit ihnen verwandten Ricercare von Telemann und italienischen und spanischen Komponisten entführten in die Klangwelt der alten Kirchentonarten der Gregorianik. Eine reichhaltige Ornamentik bestimmte das Spiel der Melodie und führte trotz der Einstimmigkeit zur Assoziation eines mehrstimmigen Satzes im kontrapunktischen Stil. Die Form blieb im freien Spiel aneinandergereihter Abschnitte – durchaus den gereihten Durchführungen der vokalen Motette entsprechend - verhaftet. Die Stücke aus dem 16. bis zum frühen 18. Jahrhundert dieser sakral bestimmten Musik waren teilweise für die großen Kirchen z.b. in Venedig und Bologna bestimmt. Um so schöner war es, diese spezielle Kirchenmusik gelehrten Charakters in der Christuskirche Weddel zu erleben, in deren Mauern schon seit über 600 Jahren Kirchenmusik im jeweiligen Stil der Zeit erklungen ist und auch heute noch erklingt. Die Zuhörerschaft war fasziniert und begeistert und verweilte noch gerne nach dem Konzert im Kirchraum in angeregten Gesprächen auch und gerade über dieses besondere musikalische Erlebnis.
Ein voller Erfolg war das erste Neujahrskonzert nach der Corona-Zeit in der Christuskirche Weddel. Das musikalische Familienprojekt „Über Grenzen“ machte deutlich, dass man nicht nur im Jazz mit kompositorischen Vorgaben überzeugend kreativ umgehen und begeisternde Resultate erzielen kann.
Vater Volker Kriegsmann, der musikalische Klassiker der Familie – er war über 40 Jahre Oboist und Englischhornist im Beethovenorchester Bonn – hatte für sein Soloprogramm Werke von Johann S. Bach und Benjamin Britten ausgewählt. Während die vier Metamorphosen nach Ovid Originalkompositionen für Oboe sind, spielte Volker Kriegsmann die Sätze aus der vierten Cello-Suite von Bach in einem eigenen Arrangement für Englischhorn. Bereits an Cellisten stellt dieses Werk mit seinen barocken Tanzsätzen höchste Anforderungen, für Englischhorn gilt dies umso mehr: Der Spieler muss schließlich auch noch irgendwann atmen! Volker Kriegsmann meisterte die technischen Schwierigkeiten mit höchster Virtuosität und Musikalität.
Programmmusik sind Brittens Metamorphosen. So erzählte Volker Kriegsmann zunächst die Geschichten aus der griechischen Mythologie, die sich hinter den Sätzen verbergen. So konnte die Zuhörerschaft in den singenden und schwingenden Klängen der Oboe Bilder der Geschichten von Göttern und Fabelwesen wiedererkennen.
Bilder entstanden auch beim Hören der Jazz-Stücke von Tochter Julia Kriegsmann (Saxophon) und deren Ehemann Sven Heinze (Piano). Jazz-Klänge von „Dark Days & White Nights“, dem stimmungsvollen „Stadtwald“ (Julia Kriegsmann) und „With the moon“ (Sven Heinze) erzeugen bildhafte Assoziationen, die zum Teil an impressionistisches Vexierspiele erinnern und daraus ihren Reiz beziehen. Technisch experimenteller dagegen der Axis Blues von Sven Heinze, in dem der Komponist Bela Bartoks Kompositionsstil mit Jazz rhythmisch anspruchsvoll kombiniert. Und beim Jazz-Standard „Stars fell on Alabama“ mochte man sich entspannt in einem Hollywood-Film an der Bar sitzend wiederfinden.
Als krönenden Abschluss des Konzertes gab es noch einmal Musik des Universal-Genies Johann S. Bach, der viele Jazzkomponisten inspiriert hat – man denke nur an „Play Bach“ von Jaques Loussier. Dafür vereinte sich die musikalische Familie Kriegsmann/Heinze zu einem fesselnden Zusammenspiel in der Triosonate BWV 525. Das barocke Werk erklang in einem eigenen Arrangement für Oboe, Saxophon und Piano und resümierte noch einmal die instrumentalen Klangwelten von Klassik und Jazz. Das begeisterte Publikum entließ die drei Musizierenden nicht ohne eine Zugabe voller Spielfreude von Bach.
Die Begeisterung über das wunderbare Neujahrskonzert zeigte sich auch in großzügigen Spenden für die Organisation „Sea Eye“, der sich die drei Musizierenden verbunden fühlen. Die Organisation rettet vor Krieg und Hunger Flüchtende aus dem Mittelmeer. Mit dem Titel ihres Konzertformates „Über Grenzen“ bezogen sich Volker und Julia Kriegsmann sowie Sven Heinze nicht nur auf ihre Musik, sondern machten auf diesen Notstand aufmerksam.
Wer hätte das gedacht? Vom Propsteikantor Wengler sind wir es ja schon gewohnt, dass Kirchenmusiker gerne Ausflüge in die Unterhaltungsmusik machen. Jetzt präsentiert sich auch der Organist der Christuskirche Dieter Ullmann in diesem Metier, allerdings nicht solistisch, sondern in der Formation seines Trios Mellounge. Ullmann bedient dort nicht nur die Tasten, sondern nutzt auch selber gerne mal das Mikrofon. So kann sich seine Frau Ursula Ullmann, die eigentliche „Frontfrau“ der Gruppe, ab und zu stimmlich erholen, denn sie ist nicht nur Sängerin, sondern auch die unterhaltsam informierende Moderatorin des Trios. Mit von der Partie ist außerdem Götz Kämpfe an der Djembe und Gitarre. Woher das in Weddel bekannt ist? Unter anderem dadurch, dass sich das Trio schon in einem Kurzkonzert im Juli in der Christuskirche vorgestellt hatte. Die damalige Zuhörerschaft war begeistert und freut sich nun auf das große Konzert am Samstag, 24. September, 19.30 Uhr, wenn es wieder heißt „Bühne frei für Mellounge“ mit unterhaltsamen Chansons, Couplets und Liedern, mal humoristisch süffisant (Claire Waldoff) bis hin zum schwarzen Humor (Georg Kreisler), mal berührend (Hildegard Knef) und mal einfach ein bisschen albern. Der Kirchraum wird kurzfristig zur Varieté-Bühne der 20er und 30er Jahre, garniert mit einer Portion Broadway Feeling durch Swing-Nummern und erinnerungsträchtigen Schlagern der 50er und 60er Jahre. Frontfrau Ursula Ullmann, die in ihrem anderen Leben eher hinter der Bühne am Staatstheater Braunschweig künstlerisch tätig ist, bringt durch passende Kostümwechsel zusätzlich Farbe auf die Bühne. Das Publikum darf sich auf einen bunten Abend freuen. Die Christuskirche Weddel sowie das Trio Mellounge hoffen auf regen Besuch,
denn die Spenden am Ausgang gehen komplett an die Organisation „Friends for Ukraine“ in Cremlingen. Das Konzert wird nach den dann aktuell gültigen Corona Regeln durchgeführt. Im Anschluss an das Konzert lädt die Christuskirche Weddel zu einem gemütlichen Zusammensein bei Getränken und Knabbereien ein. Herzliche Einladung an alle!
„gerecht-fertig!“ – So lautet der Titel eines quasi theologischen Konzertes zur Reformation des Duos JoP. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich niemand anders als Peter Wieboldt und Johannes Hirschler, beide Pfarrer in der Braunschweiger Landeskirche. Ihr musikalisches Kennzeichen sind Konzerte zu christlichen Themen mit Musik aus Pop, Folk, Rock und christlichen Liedern. Im letzten Jahr berührten sie in Weddel mit dem Programm „Abschied muss man üben“. Beim aktuellen Programm „gerecht-fertig“ geht es um nichts weniger als Martin Luther und die Reformation. JoP versucht sich Luthers Gedanken und Ringen um den Glauben mit dem Resultat der Reformation und deren theologischen, uns heute oft schwer zugänglichen Inhalten auf seine spezielle Art zu nähern. Mit Hilfe von Liedern und Texten von damals und heute, u.a. von Reinhard Mey, Herbert Grönemeyer, den Toten Hosen, Sarah Connor und anderen werden die schwierigen Themen Schuld, Gnade, Vergebung und Rechtfertigung beleuchtet und dabei vielleicht aufgebrochen und zugänglicher gemacht - gerecht-fertig!
Die Christuskirchengemeinde Weddel veranstaltete am Sonntag, 16. Februar 2020 ihre nächste Weddeler Abendmusik in der Christuskirche und hatte hierzu Propsteikantor Matthias Wengler eingeladen. Unter dem Titel „Fantasien und Fantastereien“ musizierte Matthias Wengler zunächst Orgel-Fantasien von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und Camille Saint-Saëns, den zweiten Teil widmete er dann den „Fantastereien“. Dabei standen musikalische Werke im Mittelpunkt, die nicht im alltäglichen Repertoire eines Orgelkonzertes zu finden sind, darunter Werke von Louis James Alfred Lefébure-Wély und Leonard Bernstein.
Ein abschließender Block war der Filmmusik gewidmet, in dem Matthias Wengler über berühmte Filmmusik-Titel improvisierte, darunter u. a. „Vom Winde verweht“, „Der Pate“, „Frühstück bei Tiffany’s“, „Der rosarote Panther“, „Schindlers Liste“ und dem Main Theme aus den Miss-Marple-Filmen.